St Nicolas lez Arras 2009
Bericht: Andreas Bauer-Portner, Bilder: Jean-Pierre Thiébaux (soweit nicht anders vermerkt)
Bereits zum zweiten mal waren wir im Januar 2009 nach St Nicolas les Arras eingeladen. Wir sind gerne wieder nach Frankreich gefahren, war uns doch die Ausstellung im Jahr 2006 noch in sehr guter Erinnernung.
In der Halle 2 hatten uns die Veranstalter noch etwas mehr Platz zugeteilt, unsere schon bekannte Gemeinschaftsanlage mit Jean-Pierre Thiébaux wurde also deutlich größer, zum Einen mit unserem Bahnhof von Andi Brustkern, zum Anderen mit vielen weiteren Modulen von Jean-Pierre.
Zum ersten mal haben wir als kleine Gruppe bei dieser Ausstellung alles "aus eigener Kraft" auf die Beine gestellt. Die ganze für eine Ausstellung notwendige Ausrüstung musste nicht mehr ausgeliehen werden - na ja, fast - aber das ist eine eigene Gechichte, die weiter unten noch erzählt wird.
Und: bei der langen Heimfahrt aus Arras im gemieteten Sprinter ist uns die Idee für unseren neuen Namen "NQuadrat" oder "N²" gekommen!
Aus dem ersten Stock der Halle war - zu einer besucherarmen Zeit - ein Überblick über unsere Anlage möglich. Im Vordergrund die Module von N², an der Farbe der Vorhänge erkennt man die "deutsch-französische Grenze".
Was hier oberflächlich als ruhige Arbeitsatmosphäre erscheint, war in Wirklichkeit ziemlich grenzwertig. Martin rotiert während der Bearbeitung seines Stellpultes geistig in seinen Verdrahtungsplänen - der geplante Anlagenaufbau ließ sich zum Aufnahmezeitpunkt noch nicht realisieren, weil ein unauffindbarer Kurzschluss in unserer Kreiselwende die Gesamtstrecke lahmlegte - daher ist provosorisch die Nebenbahn-Wende an die Hauptbahn angeschlossen. Von ABP sind nur die Beine zu sehen, er lötet in der ebenfalls provisorisch angebauten Wende an der Nebenhan herum - noch ohne Erfolg. Zum Glück verdecken unsere edlen neuen Vorhänge den "Schweiß des Angesichts".
Ach ja, vorn im Bild ist einer unserer Heißwolf-Fahrregler für die Nebenbahn zu sehen - unseres Erachtens der derzeit konkurrenzlos beste Regler für analogen Betrieb.
.
Von oben sieht die Nebenbahn ebenfalls friedlich aus - bis aber die hinter der Feldbahn-Brücke sichtbare Probe-V160 wirklich die gesamte Strecke abfahren konnte, vergingen lange Stunden der Fehlersuche. Solch einen "schrecklichen" Aufbau hatten wir schon lange nicht mehr erlebt.
Das Leben im Hinterhof der Mühle neben der Nf-Feldbahn ging unterdessen friedlich weiter. Einen ausführlichen Bericht zu diesem Modul finden Sie hier.
Hinter dem Bw ist das gerade noch rechtzeitig zur Ausstellung fertig gestellte neue "Fabrikmodul" von ABP zu sehen. Dieses lief komischerweise fehlerfrei - altbekannte Module aber zickten. Diese Aufnahme stammt schon aus ruhigeren Ausstellungsstunden, Wutz erzeugte mittels persönlichem "Soundgenerator" das Quietschen der Ludmilla-Radsätze in der engen Kurve hinter dem Bw. Bild: Wutz Eichhorn
Deutsch-französischer Ausstellungsbetrieb: Das deutsche Bw wird von französischen Zügen umrundet - links der wartet der TEE aus Mistral 69-Wagen von L.S. auf seinen Einsatz, rechts rollt eine BB 26000 "Sybic" vorbei.
Im Anschluss an das Bw folgte der frisch umgebaute Bahnhof von Martin.
Auf dem Durchgangsgleis röhrt eine Doppeltraktion unserer 218er heran,
mit einem etwas längeren Zug ...
... der hier noch von oben zu sehen ist. Es handelt sich um 48 Maxhütten-Zweiachser für den Koks-Transport. Solche Züge fuhren in früheren Zeiten regelmäßig nach Sulzbach-Rosenberg. Auch auf den beiden anderen Gleisen unserer 3-gleisigen Strecke ist Betrieb. Die 290 links kommt mit einer Üg von der Nebenbahn und wird bald das Dreischienengleis befahren. Ganz links die Anlagen der Schmalspur mit zwei Kesselwagen auf Rollböcken.
Noch eine Doppeltraktion, dieses Mal aus zwei BB 67300 der SNCF (Minitrix) - der Kohleganzzug war für den Fotografen leider etwas zu schnell unterwegs.
Das "deutsche" Streckenende im geplanten Zustand, nun waren alle Fehler behoben: Die Kreiselwende links diente als Zugspeicher für die Hauptstrecke, die "Vielzweckwende" rechts mit vielfältigen Abstellmöglichkeiten als Endpunkt der Nebenbahn. Der schnelle TEE im Vordergrund mit 9 Arnold-Wagen war richtig kurz im Vergleich zum dem Corail-Zug auf dem Gegengleis, der stattliche, für französische Verhältnisse aber nicht unübliche 15 Wagen zählte - problemlos gezogen von einer bei Euromodell umgebauten CC 72000.
So "leer" war die Kreiselwende selten - dafür ist der Blick frei auf das Diorama mit den Zubehörteilen von Eichhorn-Modellbau.
Doch nun zum französischen Teil unserer Anlage:
Auf einem wunderschönen Nachbau einer Brücke über die Loire rast ein TGV POS nach der Fahrt durch die französische Wendeschleife wieder zurück über die lange Hauptstrecke mit Ziel Deutschland. Übrigens: Die Kabeltrommel hinten an der Wand diente der Stromversorgung unserer ganzen Anlage - wir haben uns im Endeffekt nicht getraut, unsere eigens neu beschaffte Modulbeleuchtung auch einzuschalten ...
Anschließend durchquerten die Züge "la gare de Montmedy", erbaut von Jean-Pierre. Der Bahnhof entspricht dem großen Vorbild an der Strecke Thionville - Charleville-Mézières in Nordfrankreich - daher die Oberleitung in Ausführung für 25kV-Wechselstrom.
Die Oberleitung und das Empfangsgebäude sind "natürlich" selbst gebaut, genauso wie ...
... die typischen Kleinstadthäuser oder das Stellwerk. Frankreich pur!
Da macht das Eisenbahnspielen natürlich Spaß, vor allem mit solch schönen langen Güterzügen. Martial, ein Freund von Jean-Pierre hatte uns während der ganzen Ausstellung unterstützt und bedient hier feinfühlig den Regler bei der Ausfahrt der "Rollenden Landstraße".
Da fährt er dahin, der schöne Zug. Die Ausmaße unsere Anlage lassen sich anhand der geringen Größe von Martin und Wutz im Hintergund gut einschätzen.
Yves wartet schon auf die Einfahrt dieses Zuges in den Bahnhof Kehl - aber irgend etwas scheint noch zu stocken. Na gut, dann machen wir erst einmal Pause:
Als ob wir als Bayern nur eins im Sinn hätten ... diesmal bestand die deutsche Mannschaft nur aus ABP, Wutz Eichhorn und Martin Kernl. Andi Brustkern war leider beruflich unabkömmlich - seinen Bahnhof durften wir dankenswerterweise trotzdem einsetzen:
Hier sind die Gleislängen so üppig bemessen, dass auch vorbildlich lange Züge allesamt mit viel Luft am Bahnsteig Platz finden.
Neben dem Kohlezug mit einer SNCF-44er sind gerade nur europäische Hochgeschwindigkeitszüge unterwegs: Eurostar, Thalys und TGV Atlantique - alle von Kato. Doch es kamen noch mehr dazu:
Hier kommt der "klassische" TGV PSE über die Brücke von Kehl. Nach einigem Rangieren ergab sich dann ...
... dieses Rendevouz im Bahnhof Kehl: zu den vier SNCF-Triebwägen fand sich auch noch der deutsche ICE ein - im Vergleich der Entwicklungszeit-räume nicht der allerneueste, aber mit 11 Teilen der längste.
Am Samstagabend gab es ein offizielles "Festessen" mit allen Teilnehmern sowie der örtlichen "Prominenz" - wir haben den Abend nach dem ersten glücklich überstandenen Ausstellungstag sehr genossen und ...
... überwiegend mit deutsch-französischer Fachsimpelei verbracht.
Einen Bericht über diese 2. Ausstellung in St. Nicolals lez Arras auf den privaten Seiten von Jean-Pierre Thiébauxfinden Sie hier.
Jean-Pierre hat auch für die AFAN-Seiten eine kurzen Bericht verfasst - diesen finden Sie unter "www.afan.fr" unter "Reportages" - "St Nicolas lez Arras 2009".
Hier gibt es noch zwei Kurz-Videos von Wutz Eichhorn - zunächst mit einem französischen Überholmanöver:
und hier noch ein etwas längerer Zug bei der Brückenfahrt über den Rhein:
Aber das war noch nicht alles:
Im Vordergrund ist die zweite ausgestellte Anlage in Spur N zu erkennen, welche der ACMF Epernay auch bereits zum zweiten Mal in Arras präsentierte. Den Betrieb auf dieser schönen Anlage können Sie sich im folgenden, etwas längeren Video ansehen:
zur nächsten Ausstellung: Sulzbach 2010 nach oben