Ausstellung in Regenstauf 2010
Bericht: Andreas Bauer-Portner
Die Eisenbahnfreunde Regenstauf veranstalteten am am 16. und 17. 10. 2010 ihre 12. Regenstaufer Modellbahnbörse in der Jahnhalle in Regenstauf und hatten uns eingeladen, mit unserer Anlage daran teilzunehmen.
Nach unserer Ausstellung in Sulzbach-Rosenberg waren wir also zum zweiten mal in der Oberpfalz zu Gast. In Sulzbach war auch der Kontakt zu den EF Regenstauf entstanden und dem anschließenden intensiven "Werben" um uns konnten wir nun wirklich nicht widerstehen.
Der Aufbauplan für Regenstauf zeigt neben unseren Hauptbahnmodulen auch ein Stück Nebenbahn - das neue Wendemodul an deren Streckenende wurde gerade noch rechtzeitig vor der Ausstellung fertig, und daher beginnt der Bericht über diese Ausstellung auch etwas "umwegig".
(Klick auf den Plan zeigt diesen in neuem Fenster und besser lesbar)
Hier nun zuächst eine Vorgeschichte:
(Klick auf die Bilder hier im Text öffnet ein neues Fenster mit größerer Ansicht, Klick auf die kleinen Bilder links führt zur passenden Textstelle)
Es geht hier um ein Modul mit dem seltsamen Namen "Kinderbett" - der handlichen Größe geschuldet. Erfunden und - halbfertig - erbaut hat dieses Modul Martin, nach einiger Zeit ging es aber in den Besitz von ABP über. In dessen Werkstatt wurde zunächst der hier sichtbare Zustand erreicht.
Die beiden Bilder wurden vor vielen Jahren mit einem damals super-fortschrittlichen Sony-Cybershot fotografiert, mit 2 Mepapixel Auflösung - wie sich die Zeiten ändern ...
Für einen Beitrag im N-Bahn-Magazin über die Tegernseebahn benutzte ich das "Kinderbett" als Bühne. Auf diesem Bild sieht man aber auch den größten Nachteil des Moduls: Mehr als 2 Wagen hatten an den kurzen Bahnsteigen nicht Platz, auch die Nutzlängen der Gleise insgesamt waren sehr bescheiden. Dazu kam eine sehr störungsanfällige Gleisführung im Untergrund mit engen Radien, die zu manchem Unfall führte. Das konnte so nicht bleiben.
So war der (CAD-)Plan - und der wurde auch umgesetzt. Der lange Schlitz im braunen Modul diente dem Zugriff zu einem kleinen Schattenbahnhof, dieser sollte nun in den quadratischen Kasten in Form einer Gleiswendel verlegt werden. Auf dem Papier freute ich mich schon mal über die wesentlich längeren Bahnhofsgleise.
Die auf dem vorherigen Bild schon begonnen Rückbaumaßnahmen wurden dann zügig vollendet - dieses Bild der Zerstörung bot sich im Sommer 2010.
Vor dieser Aufnahme hatte ich noch mehr "zerstört" ... der rechte Ringfinger musste genäht werden, der Übeltäter liegt noch hinten im Bild - in Form eines Cutters, mit frisch eingesetzter Klinge natürlich, das ergab wenigtsens einen glatten Schnitt. Ansonsten nimmt der Umbau langsam Gestalt an, die Gleistrassen sind neu mit Mossgummi belegt.
Hier ist erkennbar, wie es weitergehen sollte - in zweierlei Hinsicht: Einerseits was die Gleisführung in der Nebenbahn-Kreiselwende angeht. Anderereits weisen die malerisch verteilten Gleisroste auf die anstehende Arbeit des Code 40-Gleisbaus hin ...
... die hier schon ein gutes Stück weit erledigt ist. Alle acht Weichen und eine Kreuzung sind fertiggefeilt, -geschliffen und -gelötet und auf einer Einfahrtseite des Bahnhofs schon zu einer zusammenhängenden Weichenstraße verbunden. Das Gelände ist teilweise schon verspachtelt und mit brauner Grundfarbe getrichen.
Hier ein Ausschnitt aus der Weichenstraße, ein "halber Hosenträger", der mich einiges an Lötzeit gekostet hat, einschließlich langer Justierarbeiten, bis alle Fahrkanten ordentlich fluchteten.
Und eines Tages (also genau einen Tag vor der Ausstellung) ... war soweit alles fertig. "Soweit" heisst im allgemeinen Sprachgebrauch ja, dass ein Mindestmaß erledigt ist, man aber besser nicht nachfragen sollte, was noch alles fehlt.
Zumindest die Außenhaut des Moduls war wieder so ähnlich hergestellt, wie sie auf den ersten Bildern auch schon zu sehen war, so viel hat sich eigentlich gar nicht geändert, war mein Eindruck nach vielen Arbeitswochen.
Nun, die Gleise und die Bahnsteige - mit Bahnszteigkanten von SpurNeun - sind länger, und feiner, ein drittes Durchgangsgleis ist hinzugekommen. Am vorletzten Tag vor der Ausstellung war "Elektrotag", an dem alle Gleise und Weichen provisorisch wieder an das aus früheren Tagen noch vorhandene Stellpult angeschlossen werden sollten. Ein Tag echt zum Verzweifeln!
Doch verzweifeln nutzte nichts, die Module mussten in den (langen) Sprinter verladen werden. Angesichts dieser Menge an Material, das alleine aus Höhenkirchen schon rangeschafft werden musste, fragt man sich schon, ob hier nicht jemand ein wenig spinnt...
Und damit beginnt die eigentliche Geschichte zur Ausstellung - danke schon mal für die Geduld bis hierher :)
In Gündlkofen bei Landshut war der Transporter dann voll - gut, nach oben wäre noch Luft. Sobald endlich alle meine Module mit Deckeln versehen sein werden, geht in der Hinsicht auch noch was.
Der Aufbau begann zwar spät am Freitag nachmittag, verlief aber weitgehend planmäßig - es war ja auch nicht das erste Mal. Wäre da nicht noch ein Sorgenkind - siehe oben, Stichwort "Elektrotag". Nur mit Norberts Hilfe konnte eine gut versteckter Kurzschluss ausfindig gemacht werden, der rote Prüfstift ist schon ganz nahe an der bewussten Stelle (ein nicht aufgetrenntes Kupferplättchen in der Weiche).
Doch auch an anderen Stellen musste noch getestet werden, die V 90 zeigte unerklärliches Fahrverhalten und machte "rückwärtsgerichtete Bocksprünge". Bild: EF Regenstauf
Ratlosigkeit macht sich breit - ich vermute mal, das es sich um grauslige Wechselwirkungen zwischen der hochelektronischen Steuerung von Martins Bahnhof und ... Bild: EF Regenstauf
...einem weiteren Kuzschluss handelte, dem ABP hier auf der Spur ist - die
V 160 zickte nämlich auch rum auf einer DKW, die seit dem Modulneubau für die Ausstellung in Arras 2006 nie getestet wurde. Nun, nach einer halben Stunde Filigranlöten war auch diese letzte Störung beseitigt und der Betrieb auf der Nebenbahn bzw. dem dritten Gleis konnte tatsächlich rollen, irgendwann am Samstag vormittag. Bild: EF Regenstauf
"Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung" oder so ähnlich - offensichtlich hatte die Fehlersuche auch ihre spaßigen Momente, der Stützenabstand war hier etwas eng bemessen. Bild: EF Regenstauf
Wie gesagt, der Betrieb auf der Nebenbahn funktionierte tatsächlich, hier hat es einer der ersten Züge durch die Wende geschafft, der Erbauer traut dem Frieden aber noch nicht ganz und lüpft den Deckel.
Auf der Haupstrecke drehen derweil die Züge ohne große Anteilnahme sicher ihre Runden, dank automatischer Blocksicherung auch ohne Zutun des im Hintergrund sichtbaren Bedienpersonals. Bild: EF Regenstauf
Auch Benjamin prüft sicherheitshalber die "unterirdische" Zugfahrt.
Bild: EF Regenstauf
Hier müsen die Nebenbahnmodule der strengen Prüfung des zweiten Vorsitzenden der EF Regenstuf standhalten (dies gelang). Was aber weiter hinten "im Wald" zu sehen ist, entzieht sich unserer Kenntnis.
Bild: EF Regenstauf
Auch auf dem noch im Bau befindlichen Diorama von Martin mit der betriebsfähigen Rollbockgrube für die Schmalspur musste man schon sehr genau hinschauen, um alle Details zu entdecken. Bild: EF Regenstauf
Während der zwei Tage des Wochenendes hatten wir dann (fast) störungsfreien Betrieb (Andi B. muss gerade irgendwas im Untergrund seines Bahnhofs überprüfen), langweilig wurde uns aber auch nicht. Für nur drei Bediener ist unsere Anlage eigentlich zu groß, es wäre aber doch schade, deshalb Module zu Hause zu lassen. Bild: EF Regenstauf
Während der personalknappen Anlagenbetreuung kommt es dann auch vor, dass solch "hässliche" Szenen mal unbemerkt über ein paar Stunden bestehen bleiben... Bild: EF Regenstauf
Manchmal kommt auch für ein paar Minuten gar kein Zug. Bild: EF Regenstauf
Meistens aber herrscht dichter Verkehr - rechts im Bahnhof von Andi B. ist Martins "Tschechen-Zug" zu sehen, die Wagenreihung entspricht dem Schnellzug Nürnberg-Schirnding-Prag. Bild: EF Regenstauf
Wie immer oft fotografiert wurde das Bw, das sich leider auch bei dieser Ausstellung wegen elektrotechnsicher Probleme weitgehend im Stillstand präsentierte. Bild: EF Regenstauf
Es wird aber hiermit versprochen, dass sich das bis zur nächsten Ausstellung ändert - dann gibt es auch wieder den Diesel-Sound, mit dem ich am liebsten meine V 320 (mit Euromodell-Antrieb) herumrangieren lasse.
Bild: EF Regenstauf
Abschließend möchten wir uns nochmals für die Einladung nach Regenstauf bedanken. Für uns war es eine gelungene Veranstaltung, die von den Eisenbahnfreunden Regenstauf perfekt organisiert wurde. Mit so viel Ganstfreundschaft bedacht, werden wir gerne an dieses Wochenende zurückdenken.
zur nächsten Ausstellung: Oberschleißheim 2012